Die Schülerinnen und Schüler des Wahlkurses Politik haben sich vor den Winterferien am Projekt #everynamecounts des im hessischen Bad Arolsen gelegenen „Arolsen Archive“ beteiligt. Am Computer übertrugen sie Namen, Geburts- und Todesdaten, Berufsbezeichnungen oder Aufenthaltsorte aus digitalisierten Karteikarten von Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus in eine Online-Datenbank. Auf diese Weise sollen Informationen zu etwa 17,5 Millionen Schicksalen öffentlich und zugänglich gemacht werden.

Denn das weltweit größte Archiv über die Opfer und die Überlebenden des NS-Regimes, das zugleich UNESCO Welt-Dokumentenerbe ist, hat Millionen Quellen von Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus digitalisiert und Freiwillige eingeladen, sich an der Sichtbarmachung zu beteiligen. Damit möchte es das „größte digitale Denkmal für die Opfer und Überlebenden des Nationalsozialismus“ bauen und einen Beitrag gegen das Vergessen leisten.

Die Schülerinnen und Schüler konnten auf diese Weise an echten Quellen die Arbeitsweise von Historikerinnen und Historikern nachvollziehen, denn nicht jeder Name und jeder Ort auf den Karteikarten war sofort zweifelsfrei zu entziffern. Gemeinsam wurde diskutiert und z.T. weiter recherchiert, um welchen polnischen oder ukrainischen Wohnort es sich möglicherweise gehandelt haben könnte oder mit welchem Schiff jemand aus NS-Deutschland in die USA emigriert ist. In Zeiten, in denen Rechtsextremismus wieder als zunehmende Bedrohung für die Demokratie wahrgenommen werden muss, wollen die Schülerinnen und Schüler außerdem ein Zeichen für Respekt und Vielfalt setzen und daran teilhaben, dass Verbrechen, wie sie die Nationalsozialisten in den 1930er- und 1940er-Jahre in Europa begangen haben, nie wieder passieren und nie wieder vergessen werden.

Mehr Informationen unter https://everynamecounts.arolsen-archives.org/

A. Wild