Die Nazi-Gräueltaten haben sich ins kollektive Gedächtnis eingebrannt. Genauso wichtig ist es aber, der mutigen Taten der Helden dieser Zeit zu gedenken. Die Historikerin und Schriftstellerin Frau Prof. Erika Rosenberg-Band präsentiert daher seit Jahren der Öffentlichkeit ihr Insiderwissen über das Wirken von Oskar und Emilie Schindler. Sie zeigt dabei die Geschichte hinter dem Film „Schindlers Liste“ auf und rückt den in der Öffentlichkeit oft unbekannten Anteil Emilie Schindlers an der Rettung von über 1200 Juden in den Fokus der Öffentlichkeit.

Am 24.11.22 fand in diesem Zusammenhang am Martin-Behaim-Gymnasium ein Vortrag der Schindler-Expertin statt, bei dem sie Oskar und Emilie „berichten“ ließ. Zu diesem Vortrag waren speziell die neunten Klassen der Schule eingeladen, da das Thema in engem Zusammenhang mit dem Unterricht dieser Jahrgangsstufe sowohl im Fach Geschichte als auch in den Fächern Religion und Ethik steht. Die Schülerinnen und Schüler hatten die Möglichkeit, Fragen zu stellen, um auch ihre Eindrücke, die sie in der Filmvorführung von „Schindlers Liste“ am Tag vorher gewonnen hatten, zu verarbeiten.

Anschließend eröffnete Frau Prof. Rosenberg-Band gemeinsam mit der Schulreferentin der Stadt Nürnberg, Frau Cornelia Trinkl, und der Schulleitung die Ausstellung zum Leben des Unternehmer-Ehepaars und führte die Schülerinnen und Schüler gezielt durch die Ausstellung. Sie erklärte dabei die einzelnen Exponate und half damit den Jugendlichen, sie besser in ihren geschichtlichen Kontext einordnen und Realität und Fiktion im Film „Schindlers Liste“ unterscheiden zu können.

Die Neuntklässler*innen bewerteten die Filmvorführung, die Ausstellung und den Vortrag insgesamt sehr positiv, da sie gerade im Hinblick auf dieses sensible Thema eine kompetente und authentische Ansprechpartnerin an ihrer Seite hatten. Besonders die Möglichkeit, das Wirken Emilie Schindlers, dem im Film eine eher untergeordnete Rolle zukommt, zu begreifen, stellte für die Schülerinnen und Schüler eine wertvolle und nachhaltige Lernerfahrung dar.

Die Ausstellung ist nicht nur für die Schulgemeinschaft geöffnet. Vielmehr soll sie allen Interessierten einen Einblick in die Zeit ermöglichen, die gerade auch für Nürnberg prägend war. Bis zum 2.12.2022 bietet sich noch die Gelegenheit, sich selbst einen Eindruck von der Ausstellung zu machen.

Eine Anmeldung unter barbara.schlaffer@martin-behaim-gymnasium.de ist erforderlich.

B. Schlaffer